Enterale Ernährung und PEG-Anlage

 

Menge/Tag

Portionen

Laufzeit

1. Tag

400 ml/d

4×100 ml

3- bis 4-stündlich

2. Tag

750 ml/d

5×150 ml

2- bis 3-stündlich

3. Tag

1.000 ml/d

5×200 ml

2- bis 3-stündlich

Ab 4. Tag

1.500–2.100 ml/d

5–7×300 ml
 



Tab. 14.2.
Kostaufbau über Ernährungspumpe bei enteraler Sonde/PEJ über 20 Stunden































 
Menge/Tag

Flussrate/h

1. Tag

400 ml/d

20 ml

2. Tag

600 ml/d

30 ml

3. Tag

800 ml/d

40 ml

4. Tag

1.000 ml/d

50 ml

Ab 5. Tag

Steigerung um 10 ml alle 12 h bis zur Zielmenge
 




14.3.3 Kostaufbau


In ◘ Tab. 14.1 ist der Kostaufbau bei gastraler Sonde/PEG mittels Bolusapplikation beschrieben, in ◘ Tab. 14.2 der Kostaufbau bei enteraler Sonde/PEJ mittles Ernährungspumpe.


14.3.4 Flüssigkeitsbedarf


Isokalorische Sondennahrung enthält nur 70–80 % Wasser. Sie reicht nicht zur vollständigen Deckung des Flüssigkeitsbedarfs des Patienten aus. Dieser beträgt beim Erwachsenen 35–40 ml/kg Körpergewicht. Für jeden Patienten sollte der tägliche Flüssigkeitsbedarf individuell berechnet werden und die zusätzlich notwendige Flüssigkeit über die Sonde als stilles Wasser oder Fencheltee (kein Früchtetee!) verabreicht werden.


14.3.5 Medikamentengabe


Neben der Ernährung dienen Sonden auch der Medikamentenzufuhr. Leider verstopfen die Sonden dadurch oft. Bei der Verordnung sollte man zunächst prüfen, ob es Alternativen zu den Medikamenten gibt, wie



  • Suppositorien,


  • transdermale Pflaster,


  • i.m.- oder s.c.-Injektionen.

Bleibt keine andere Wahl, müssen die Tabletten mit einem Tablettenmörser zerkleinert werden. Je dünnlumiger die Sonden (duodenal, mehrlumig, PEJ), umso feiner sollte das Pulver sein.

Tabletten dürfen nicht zusammen gemörsert oder das Pulver vermischt werden! Das Pulver soll nicht mit Sondennahrung in Kontakt kommen (Wagner 2008)!

In ▶ Übersicht 14.3. ist die Medikamentengabe über die Sonde zusammenfassend beschrieben, in ▶ Übersicht 14.4 das Vorgehen bei verstopfter Sonde.


Übersicht 14.3. Medikamentengabe über die Sonde



1.

Sondenlage prüfen

 

2.

Medikament vorbereiten:



  • Tropfen verdünnen


  • Kapseln auflösen


  • Tabletten mörsern und in 15–20 ml Wasser auflösen

 

3.

Sonde mit 30 ml Wasser spülen

 

4.

Medikament instillieren

 

5.

Sonde erneut mit 30 ml spülen

 

Für jedes einzelne Medikament sind die Schritte 3–5 zu wiederholen.

Übersicht 14.4. Vorgehen bei verstopfter Sonde

1.

Sorgfältige Inspektion der Sonde: Ist die Sonde in das Magenlumen vorschiebbar? Falls nicht, dringender Verdacht auf eingewachsene Sonde (Buried-Bumper-Syndrom). Zunächst endoskopische Abklärung, ggf. Sondenwechsel.

 

2.

Mit großlumiger Spritze (20 ml) warmes Wasser in die Sonde spritzen und nach 2 Minuten wieder abziehen. Vorgehen mehrmals mit frischem Wasser wiederholen, bis Durchgängigkeit erreicht ist. Keine kleinlumigen Spritzen (2 oder 5 ml) verwenden, da die Sonden durch hohen Druck platzen können!

 

3.

Inhalt einer Kreonkapsel in 8,4 % Natriumbicarbonat auflösen und in die verstopfte Sonde instillieren. Nach 3 Minuten abziehen und erneut frische Lösung einbringen.

 



14.4 Komplikationen



14.4.1 Komplikationen bei PEG-Anlage


Die durch die PEG-Anlage bedingten Komplikationen weisen eine große Schwankungsbreite zwischen 8–30 % auf. Dabei lassen sich die durch die Endoskopie bedingten Komplikationen von denen trennen, die durch die Sondenanlage direkt oder in deren Folge verursacht werden (Schrag et al. 2007).

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Dec 11, 2016 | Posted by in NEUROLOGY | Comments Off on Enterale Ernährung und PEG-Anlage

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